DLF Amaran 60x - LED

Aputure Amaran 60x – Mini BiColor COB LED

In diesem Artikel stelle ich euch die Amaran 60x von Aputure vor. Mit der Amaran 60x hat Aputure jetzt eine sehr kleine günstige 60 Watt BiColor COB LED im Sortiment. Die 60x ist hervorragend für YouTuber und andere Creator geeignet. Natürlich verwenden auch Filmemacher, wie ich, diese kleinen LEDs zur Ausleuchtung von kleineren Sets und Interviews.  

Inhaltsverzeichnis:

Einführung

Ich musste ca. 6 Monate auf die Amaran 60x (Amazon-Link) warten. Mit der Amaran 60x scheint Aputure eine Marktlücke gefunden zu haben, weil die Nachfrage sehr hoch zu sein scheint (zumindest haben mir das die Onlineshops, bei denen ich die Lampe angefragt hatte, gesagt). Die Corona-Pandemie hat natürlich die Verfügbarkeit von Chips auch noch beeinflusst. In meiner Einführung möchte ich kurz auf die unterschiedlichen Serien von Aputure eingehen. 

Lampensortiment von Aputure

Aputure hat mittlerweile ja doch einige unterschiedliche Leuchten auf dem Markt. Es gibt die NOVA, LightStorm, M-Series, Accent und Amaran. In diese Artikel erkläre ich euch kurz den Unterschied zwischen LightStorm und Amaran.

Die LightStorm LEDs sind für deutliche professionellere Sets konzipiert. Die Lampen sind besser verarbeitet und haben oft Features, die Consumer weniger brauchen. Zum Beispiel einen V-Mount-Anschluss am Vorschaltgerät, längere Kabel, Spritzwasserschutz, DMX, etc.  

Trotzdem muss man bei den Amaran LEDs nicht unbedingt auf Funktionen verzichten. Die neueren LEDs aus der Amaran-Serie sind auch mit der SidusApp kompatibel, so kann ich meine Aputure LS 300x zusammen mit der Amaran 60x verwenden. 

Warum habe ich mir die Amaran 60x geholt? 

Ich habe ja schon oft gesagt, dass man eigentlich nie genug Lichtleistung haben kann. 

Wenn ich mit HMIs arbeite, dann verwende ich sehr gerne HMIs ab 1,2KW, aber lieber mehr. So kann man auch mal einen kompletten Raum von Außen ausleuchten und kann den Darstellern mehr Platz zum Spielen geben. Außerdem kann man stärkere Lampen durch Diffusion leuchten und verliert nicht so viel Lichtleistung. 

Trotzdem braucht man auch Lampen mit weniger Leistung. Bei bestimmten Lichtsetups und Aufbauten ist meine 300x schon zu stark. Manchmal betreibe ich die Lampe nur mit 1% und muss dann auch noch einen Scrim verwenden. 

Jetzt hätte ich mir eigentlich die 120D MK2 holen können, aber mittlerweile verwende ich lieber BiColor LEDs. In der LightStorm Serie gibt es dann noch die LS60x (Thomann-Link). Der Preis der Amaran 60x hat mich aber dann mehr überzeugt und die Amaran 60x ist ja jetzt sehr neu auf dem Markt und so wollte ich einfach mal die neuste Lampe von Aputure ausprobieren. Der Formfaktor war natürlich auch ein Kaufargument. Diese sehr kleine LED kann man einfach noch in die Kameratasche bei Bedarf packen kann. 

Auspacken und erster Eindruck

In diesem Abschnitt schauen wir uns die Lampe an und welchen Eindruck man beim Auspacken bekommt. 

Case

Die Aputure Lightstorm LEDs kommen in einem hochwertigen stabilen Case mit variabler Facheinteilung. Die Amaran 100D und 100X hatten kein Case, hier hat man die Lampe in der OVP transportiert. Das erinnert mich immer an meine Anfangszeiten mit Walimex Lampen. Diese wurde auch immer in der OVP transportiert. Nach spätestens 3 Einsätzen konnte man die OVP auch nicht mehr wirklich verwenden. 

Bei der Amaran 60X hat Aputure aber nachgebessert. Jetzt bekommt man die Lampe in einem KlappCase aus Styropor. Ähnlich wie beim ersten Ronin-S von DJI.

DLF Amaran 60x - LED
DLF Amaran 60x - LED
DLF Amaran 60x - LED

Ein kleiner Nachteil bleibt hier aber. Die Lampe muss sehr weit zerlegt werden und beim Verstauen muss man schon sehr genau auf die einzelnen Teile achten, sonst kann man das Case nicht mehr schließen. Mir wäre eine normale Tasche hier lieber. So kann man die Lampe auch aufgebaut lassen und kann sie dann bei Bedarf sehr schnell einsatzbereit haben. Hier sollte man meiner Meinung nach noch in eine kleine Lichttasche oder Koffer investieren. Man kann ich auch gleich eine größere Variante wählen, so kann man noch weitere Lampen darin verstauen. Ich frage mich wirklich, warum die Hersteller die ganzen Taschen immer etwas zu klein konzipieren. 

DLF Amaran 60x - LED
Gehäuse

Die Lampe macht trotz der günstigeren Lichtserie einen guten hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse ist aus einem hochwertigen Plastik. Hier darf man für den Preis auch einfach nicht zu viel erwarten. Wenn man aber einigermaßen auf die Lampe aufpasst, sollte sie auch den harten Setalltag überstehen. Der Bowens-Mount könnte eine Schwachstelle bei der Lampe sein. Hier wurde sehr viel Gewicht und Material beim Design eingespart. Hier könnte ich mir vorstellen, dass der Bowens-Mount schnell mal den Geist aufgibt, wenn man zu schwere Lichtformer anschließt. Passt hier unbedingt auf. Aputure warnt auch davor. 

DLF Amaran 60x - LED

Die rote Schutzkappe hat Aputure bei der Amaran Lampe von den LightStorm-Serie übernommen. Man merkt auf dem Set dann sofort, dass man die Schutzkappe noch auf der Lampe hat, wenn das Set plötzlich komplett rot ist.

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DLF Amaran 60x - LED
DLF Amaran 60x - LED

Die Lampe wird ja ohne Bügel konstruiert, so muss am Boden der Lampe der Stativanschluss sein. Dadurch kann man hier keinen Lüfter mehr verbauen. Der Lüfter befindet sich hinten an der Lampe. Die Wärme wird somit nicht unbedingt optimal abgeführt. Bei der 300x befindet sich ja unten der Lüfter und oben ein Auslass. Kalte Luft wird von unten angesaugt und nach oben durch die Lampe transportiert, oben kommt dann die heiße Luft raus. Die Amaran wird nicht so gut gekühlt. Das stellt meiner Meinung nach aber nicht so ein großes Problem dar, da die Lampe sowieso nur mit 60 Watt läuft. Hier entsteht bei weitem nicht so viel Hitze wie bei den größeren Lampen. 

DLF Amaran 60x - LED

Die Lampe hat kein klassisches Vorschaltgerät, sondern ein normales Netzteil (wie bei einem Notebook) ohne Bedienelemente. Die Lampe wird über den Lampenkopf bedient. In einer normalen Arbeitshöhe ist das auch kein Problem, wenn man die Lampe aber sehr hoch auf ein Stativ packt, kann man sie nur noch über die App steuern. 

DLF Amaran 60x - LED
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Die Drehrädchen und Knöpfe fühlen sich ok an. Auch kein Vergleich zu LightStorm-Serie. Aber wie gesagt, irgendwo muss man bei diesem Preis einfach Abstriche machen. Die Lampe hat auf der linken Seite noch ein Display, das alle notwendigen Informationen (Helligkeit, Farbtemperatur, etc.) anzeigt. 

COB Licht 

Bei der Amaran 60x handelt es sich ja um einen COB LED Lampe. Mehr zu COBs gibt es in meinem Artikel: Welche LED zum Filmen. Die Farbtemperatur kann man in hunderter Schritten von 2700K bis 6500K einstellen. Beim Bicolor Design des COB Chips hat sich Aputure für das klassische Design entschieden. Wenn man den Chip anschaut, sieht man direkt die unterschiedlichen LED-Streifen für die Farbtemperatur. Bei der 300x verbaut Aputure ja eine zusätzliche kleine Streulinse vor der LED, so sieht man keine Farbsäume beim Mischen der LEDs. Diese Streulinse fällt bei der Amaran 60x weg. Hier sollte man eigentlich deutlicher die Farbränder sehen, ich kann bei der Amaran 60x aber keine entdecken, wenn man die Lampe ohne Reflektor auf eine Wand richtet. Das gefällt mir sehr gut. Aputure hat anscheinend einen Weg gefunden, wie man die Farbsäume ohne extra Streulinse noch unterdrücken kann. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass bei einer kleineren Lampe dieses Chip-Design nicht solche Probleme bereitet, wie bei größeren Lampen. 

DLF Amaran 60x - LED
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Amaran 60x Aufbauen und Einschalten

Der Aufbau der 60 ist auch recht einfach. Im Lieferumfang der Amaran 60x ist auch ein Schirmneiger enthalten. Mit diesem könnt ihr die Lampe mit unterschiedlichen Stativen verwenden. Der Schirmneiger ist aber nicht wirklich hochwertig, hier würde ich eher einen Neiger von Manfrotto (Amazon-Link) verwenden. 

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Amaran 60x Einschalten

Die kleine 60x hat mehr Leistung als man denkt. Beim ersten Anschalten war ich direkt begeistert. Natürlich kommt man mit der Lampe nicht gegen starkes Sonnenlicht an, aber kleinere Statements in geschlossenen Räumen mit wenig Tageslicht kann man wunderbar ausleuchten. 

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Helligkeit der Amaran 60x
  • 1m Abstand nur mit Reflektor 50% = 30000Lux bei 5600K
  • 1m Abstand nur mit Reflektor 100% = 67000Lux bei 5600K
  • 1m Abstand nur mit Reflektor 50% = 20000Lux bei 3200K
  • 1m Abstand nur mit Reflektor 100% = 44000Lux bei 3200K
  • 1m Abstand mit Softbox (double Diffusion) 50% = 7401Lux bei 5600K
  • 1m Abstand mit Softbox (double Diffusion) 100% = 15000Lux bei 5600K
  • 1m Abstand mit Softbox (double Diffusion) 50% = 5600Lux bei 3200K
  • 1m Abstand mit Softbox (double Diffusion) 100% = 12000Lux bei 3200K
Praktisches Beispiel

Ich möchte in diesem Abschnitt kurz ein praktisches Beispiel geben. Lux-Werte sind zwar immer ganz nett und man kann hier auch schnell mal unterschiedliche Lampen miteinander vergleichen, aber ich arbeite hier lieber mit Blendenwerten. 

Wir platzieren unser Subjekt ca. 1m von der Lampe entfernt. Bei der Amaran 60x verwenden wir eine Softbox mit Grid und doppelter Diffusion. Die Kamera filmt mit 25p, 180° Shutter und ISO 800. Wir haben noch 0,6ND auf der 35mm Optik. Die Blende ist bei f2,8.

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Zubehör für die 60x

Durch den Bowens-Mount kann man unterschiedliches Zubehör mit der Lampe verwenden. Es gibt eher klassischere Lichtformer, wie Softboxen in unterschiedlichen Formen. Ich würde bei der Größe der Softboxen aber wirklich aufpassen, verwendet keine zu großen Lichtformer. Ich beschränke mich bei der 60x auf maximal 90cm. Meine 150cm Softbox würde ich nicht mehr unbedingt bei der 60x verwenden. 

Hotspot durch Reflektor

Der mitgelieferte kleine Reflektor holt noch einmal mehr Leistung aus der Lampe, da das Light noch einmal mehr gebündelt wird. Leider entsteht auch der typische Hotspot. Mit dem mitgelieferten kleinen Diffusor, der etwas an eine Duschhaube erinnert, kann man diesen Effekt komplett negieren.

DLF Amaran 60x - LED
DLF Amaran 60x - LED
Akkubetrieb der Amaran 60x

Ein schönes Feature der LED-Lampen ist natürlich die Möglichkeit mit Akkus zu arbeiten. Die 60x wird direkt mit einem NP-F Adapter geliefert. Diesen kann man direkt an der Lampe über einen V-Mount Anschluss anbringen. Das Stromkabel wird dann in die Lampe gesteckt. 

Steuerung der Lampe über SidusLink

Wie bei allen modernen LED-Lichtsystemen kann man die 60x auch über eine App steuern. Die SidusLink App von Aputure funktioniert teilweise sehr gut, teilweise aber auch nicht. Die einzelnen Parameter der Lampe (Helligkeit, Farbtemperatur, Effekte) lassen sich natürlich ohne Probleme steuern. Probleme macht die App aber beim Laden der verschiedenen Lampen und Szenerien. Wenn man die App nicht verwendet hat und sie dann wieder öffnet, weil man etwas ändern möchte, dann muss man mit etwas längeren Wartezeiten rechnen. 

In der Zeit ist man oft schneller zur Lampe hingelaufen und ändert die Helligkeit am Vorschaltgerät. Natürlich nur, wenn die Lampe erreichbar ist. 

Beim Verbinden einer Lampe gibt es auch öfters mal Probleme. Hier muss man dann wieder an der Lampe „Bluetooth Reset“ betätigen und sie neu verbinden. Wenn die Lampe auf dem Boden steht, dann ist das natürlich nicht so ein Aufwand. Wenn sie aber in einem Studio oben an der Decke fest verbaut ist, dann ist der Aufwand deutlich höher. Die Amaran 60x wird aber nicht unbedingt als feste Studiolampe verbaut, hierfür eignet sich die Amaran Serie einfach nicht so gut. 

Fazit

Mit der Amaran 60x kann man nichts falsch machen. Man bekommt eine kleine mobile BiColor COB LED, mit der man ohne Probleme kleinere Statements ausleuchten kann.  

*es handelt sich um Fotokoch-, Amazon-, EBay-, SmallRig oder Thomann-Affiliate Links.
Das bedeutet, ich bekomme eine Miniprovision, wenn jemand etwas kauft,
das Produkt wird dadurch nicht teurer.

Josef Sälzle DIE LICHTFÄNGER

Hi, ich bin Josef, Kameramann und Filmemacher.
Ich schreibe in meinem DIE LICHTFÄNGER Blog über die Theorie des Filmemachens, schaue mir die Technik an
und gebe euch Tutorials zu unterschiedlichsten Themen.

Mit meiner Filmproduktion DIE LICHTFÄNGER mache ich Filme für Unternehmen sowie für Selbstständige. Bei Fragen könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben.

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