FalconEyes RX-818 100W – Flexible RGB-LED
In diesem Artikel stelle ich euch die FalconEyes RX-818 LED vor. Die RX-818 ist eine flexible RGB-LED mit einer Leistung von 100Watt. Flexible LEDs lassen sich vielseitig einsetzen, ihr könnt sie an der Decke oder Wand befestigen, auf den Boden legen oder sie ganz klassisch mit Softbox auf dem Stativ verwenden.
Inhaltsverzeichnis:
- Einführung
- Auspacken und erster Eindruck
- RX-818 Aufbauen und Einschalten
- RX-818 auf dem Filmset
- Probleme bei der RX-818
- Fazit
Einführung
Ich stelle gerade meine Lampen an vielen Stellen auf LED um. Bei vielen Filmen für Unternehmen oder anderen Auftraggebern bin ich mittlerweile fast nur noch mit LEDs unterwegs. Oft hat man hier mehrere Locationwechsel an einem Tag und sehr wenig Zeit. Hier möchte ich möglichst flexibel mit meinen Lampen sein. LEDs, die man mit Akkus betreiben kann, sind hier sehr gut geeignet. Früher habe ich hier viel mit HMIs gearbeitet, aber hier ist man mittlerweile einfach zu unflexibel. HMIs brauchen immer eine Weile, bis sie warmgelaufen sind und beim Abbauen muss man die Abkühlzeit auch wieder berücksichtigen. Außerdem sind sie deutlich schwerer.
Bei szenischen Kurzfilmen arbeite ich aber immer noch sehr gern mit HMIs, Kunstlicht und kombiniere diese herkömmlichen Lampen mit LEDs. Bei Kurzfilmen kann man sich aber noch deutlich mehr Zeit für die Lichtkonzepte und das Einleuchten nehmen.
Lampensortiment von FalconEyes
Schauen wir uns jetzt noch das Lampensortiment von FalconEyes an. Ich gebe ja immer den Tipp, dass man sich innerhalb eines Systems bewegen soll. Heißt, dass man die Lampen möglichst von einem Hersteller kaufen sollte, damit man alle Lampen auch nur mit einer App steuern kann. Es gibt natürlich noch DMX, hier kann man dann auch Lampen von unterschiedlichen Herstellern mit einem DMX-Controller steuern. Man hat hier aber noch etwas mehr Aufwand beim Aufbauen und verknüpfen der Lampen. Ich würde mich natürlich freuen, wenn es einmal einen gemeinsamen Standard zum Steuern von LED-Lampen geben wird (ich weiß, es gibt bereits Art-Net, aber evtl. eine Standard-App mit Bluetooth für die kleineren schnelleren Drehs).
FalconEyes hat ein sehr vielfältiges Lampensortiment und ist vergleichbar mit Aputure und Godox. FalconEyes bietet flexible LED-Matten (vgl. Aladdin All-In-One), Panel-LEDs (vgl. Aputure Nova oder ARRI Skypanel), COB-Lichter (vgl. Aputure 300x), kleinere Softlights (rung und eckig), Fresnel LEDs (vgl. Lupolux), sowie weiteres Zubehör für die Lichter. FalconEyes hat keine LED-Tubes im Sortiment.
Warum eine FalconEyes RX-818?
Jetzt stellt sich natürlich auch noch die Fragen, warum ich mir eine Lampe von FalconEyes geholt hab und keine Aladdin, Litemat oder CarpetLight.
Ich habe jetzt bei mehreren Drehs bereits mit den Lampen von Aladdin gearbeitet und es macht wirklich Spaß, mit diesen Lampen zu leuchten. Die Lampen von Aladdin sind hochwertig und liefern eine 1A Lichtqualität.
Teilweise sind die Unterschiede aber auch nicht so groß, wie man denkt. Die Lichtqualität bei den Aladdin ist etwas besser und man kann die Lampen etwas genauer einstellen, das wäre bei FalconEyes meiner Meinung nach aber auch möglich und ist eher eine Software-Geschichte. Teilweise merkt man natürlich Qualitätsunterschiede. Das Display des Vorschaltgerätes ist bei der FalconEyes nicht ganz optimal und die Softbox fühlt sich auch nicht ganz so hochwertig an. Die Frage ist dann natürlich, ob sich der doppelte Anschaffungspreis einer Aladdin für mich rechtfertigt. Ich passe sehr gut auf meine Sachen auf und habe auch keinen Verleih. Höhere Qualität merkt man meistens erst nach ein paar Monaten und bei der FalconEyes RX-818 funktioniert alles noch, wie am ersten Tag. Ich bin mit der Lichtqualität auch sehr zufrieden.

Der Wiederverkaufswert einer Aladdin ist natürlich deutlich höher, als bei einer FalconEyes. Gebrauchte Aladdin-Lampen gibt es auch nur sehr selten (das spricht auch für die gute Qualität). Ich muss aber auch sagen, dass ich sehr selten gebrauchte Lampen von FalconEyes in den gängigen Onlineplattformen sehe.
UPDATE: Der Artikel ist gerade erst online und schon muss ich ihn korrigieren. Während ich diesen Artikel geschrieben, hat Aputure neue Lampen vorgestellt. Zum einen RGBWW-Tubes und flexible LED-Matten.
Auspacken und erster Eindruck
In diesem Abschnitt schauen wir uns die Lampe an und welchen Eindruck man beim Auspacken bekommt.
Case
Die FalconEyes RX-818 kommt mit einem passenden Hardcase (ähnlich PeliCase). Das Case ist in drei Fächer eingeteilt, ein Fach für die gerollte Lampe, ein Fach für das Vorschaltgerät und ein weiteres Fach für das mitgelieferte Zubehör.



Lieferumfang
- LED Matte mit fest verbundenem Stromkabel
- Vorschaltgerät
- Stromkabel
- Metallklapp-X
- Stativhalterung für Vorschaltgerät
- Neiger
- Klett-Klebestreifen
- Schultergurt für Vorschaltgerät
- Softbox mit Grid
Das Case ist wie immer etwas zu klein für das ganze Zubehör. Man muss wirklich genau aufpassen, wie die Sachen im Case liegen, damit man alles am Ende wieder passend zusammen packen kann. Assistenten würde ich hier auch darauf aufmerksam machen. Ich überlege auch, ob man eine kleine Zeichnung in den Deckel des Koffers klebt.
Was übrigens beim Auspacken besonders auffällt, ist der sehr unangenehme Geruch nach Plastik. Hier würde ich empfehlen, die Lampe ein paar Tage an der frischen Luft lüften zu lassen.
Flexible LED-Matte
Die flexible LED-Matte wird aufgerollt verstaut, so bleibt das Packmaß deutlich kleiner. Ich kann natürlich nicht sagen, ob sich das Aufrollen auf die Langlebigkeit der Matte auswirkt. Die kleineren, flexiblen LED-Matten von Aladdin werden nicht aufgerollt transportiert. Das Case ist hier aber auch meistens etwas größer. Ich persönlich denke aber, dass das Aufrollen keine Auswirkungen hat, wenn man sich an den vorgegebenen Radius hält. Also die LED-Matte einfach nicht zu eng aufrollen.

Die RX-818 kann eine Farbtemperatur von 2800K – 10000K mit +1 Magenta/Green Korrektur im CCT-Mode abbilden. Das Stromkabel, das am Vorschaltgerät angeschlossen wird, ist fest mit der Matte verbunden. Das finde ich nicht ganz optimal, weil man so keine Möglichkeit hat, auch ein kürzeres Kabel zu verwenden.

Die LED-Matte hat auf der Rückseite an den Rändern Klett, hier wird die Softbox befestigt. Man kann die Lampe aber auch über den Klett an der Wand oder Decke befestigen.
Die einzelnen RGBWW-LED-Streifen sind parallel zueinander auf die Matte genäht und mit einer durchsichtigen Plastikfolie überzogen. Man sieht also jede einzelne LED, wenn man keine Softbox verwendet. Hier entstehen natürlich wieder die störenden mehrfach Schatten.



Vorschaltgerät
Als Nächstes schauen wir uns das Vorschaltgerät an. Das Vorschaltgerät ist aus Metall mit einigen Kunststoffelementen. An der vorderen Seite hat man die ganzen Bedienelemente und einen Bügel. An der oberen Seite hat man die Strom- und DMX-Anschlüsse, sowie den Ein- und Ausschalter. An der Rückseite hat das Vorschaltgerät einen V-Mount Aufnahme. Man kann die RX-818 nämlich auch mit V-Mount-Akkus betreiben. An einer Seite befindet sich eine weitere V-Mount Aufnahme für die Stativ-Befestigung. Mit einer entsprechenden V-Mount Aufnahme kann man das Vorschaltgerät aber auch am Gürtel tragen, wenn man mobil mit der Lampe unterwegs ist.




RX-818 Aufbauen und Einschalten
Die RX-818 ist recht schnell aufgebaut, wenn man sie ohne Spreizhalterung verwendet. Hier muss man die Lampe lediglich aus dem Case nehmen und mit dem Vorschaltgerät verbinden. Dann muss man nur noch das Vorschaltgerät mit Strom versorgen (entweder über V-Mount Akku oder Netzstrom). Natürlich kann man jetzt noch die Softbox verwenden, diese sollte natürlich angebracht werden, bevor man evtl. nicht mehr an die Lampe kommt.
Wenn man die Lampe auf einem Lichtstativ verwenden will, muss man die Spreizhalterung aufbauen. Pfeile zeigen die Aufbaurichtung an. Finde ich aber teilweise etwas verwirrend. Die Enden der Halterung werden jeweils in die Ecktaschen der Matte gelegt. Die Halterung spannt dann die Lampe. Danach kann die Lampe wieder mit Strom versorgt werden. Jetzt kann man natürlich auch wieder die Softbox verwenden.



Softbox aufbauen
Die Softbox ist recht schnell aufgebaut, sie besteht nur aus dem Rahmen, dem Diffusor und dem Grid. Der Rahmen wird über Klettverschlüsse an der Lampe befestigt. Der Diffusor und das Grid werden auch über Klettverschlüsse in der Softbox befestigt.


Die RX-818 bedienen
Nachdem man die Lampe eingeschaltet hat, kann man sie über das Vorschaltgerät oder über die App steuern. Die Drehregler haben jetzt nach Modus unterschiedliche Funktionen. Im CCT-Modus ist der linke Regler für den Green/Magenta Ausgleich, der mittlere Regel für die Farbtemperatur und der rechte Regler für die Intensität.
Mir gefällt sehr gut, dass man mehrere Drehregler für die Lampe hat, man muss so nicht umständlich in die Menüs und kann die Lampe schnell anpassen.
Modi der RX-818
- White-Mode (CCT)
- RGB-Mode
- HSI-Mode
- GEL-Mode
- EFFECT-Mode
Die einzelnen Modi erreicht man dann über den Zurück-Button und den Bestätigungs-Button. Die Pfeile neben den Buttons empfinde ich jedoch als eher verwirrend. Ich verklicke mich dauernd bei den Buttons. Und da sieht man wieder, wie wichtig eine gute UI ist.
Unter den beiden Navigations-Buttons hat man noch zwei Buttons für die Feinabstimmung. Wenn man den Button F drückt, dann springt man in größeren Schritten, wenn man die Drehregler betätigt. Mit dem Button S sind die Schritte geringer.



Steuerung der Lampe über App
Wie bei allen neuen LEDs kann man die Lampe natürlich auch über eine App steuern. Die App heißt DeSal SIK, warum auch immer. Die App ist recht simpel aufgebaut, gewinnt aber auch keinen Design-Preis. Hier sieht die Sidus-App von Aputure deutlich besser aus.





Zubehör für die RX-818
Auf der Webseite von FalconEyes gibt es auch noch Zubehör für die RX-818. Den Dome-Aufsatz für die Lampe finde ich hier noch am interessantesten. Mit diesem Aufsatz kann man aus der Lampe noch ein Spacelight machen und so das Licht noch einmal mehr im Raum verteilen.
Akkubetrieb der RX-818
Wie bereits geschrieben, kann man die RX-818 direkt mit einem V-Mount-Akku betreiben. Leider gibt es keine Akkuanzeige auf dem Display.

RX-818 auf dem Filmset
Je nach vorhandenem Licht kann man die RX-818 sehr gut als Keylight einsetzen. Mit 100 Watt kommt man natürlich nicht gegen die Sonne an, aber in kontrollierten Räumen hat man schon eine ordentliche Helligkeit mit der Lampe.
Eine Aputure 300x bietet natürlich deutlich mehr Output, dafür hat man hier keine RGB-Farben. Es kommt immer etwas auf eure Arbeitsweise an.
Die RX-818 kann man aber sehr leicht an einer Tonangel befestigen und mit einem V-Mount auch mobil betreiben. So hat man ein recht mobiles Licht und kann auch mal vor einem Darsteller herlaufen.
Außerdem kann man die Lampe auch sehr leicht in engen Räumen unterbringen. Man kann sie zum Beispiel auch am Himmel eines Autos befestigen, oder sie direkt auf die Windschutzscheibe legen (natürlich nur bei einem stehenden Fahrzeug!)


Probleme bei der RX-818
Ich habe kaum Probleme mit der FalconEyes RX-818. Wie bereits geschrieben, könnte das Kabel zur Lampe kürzer sein, ähnlich wie bei den Lampen von Aladdin. Man muss hier zwar dann ein zusätzliches Kabel anschließen, man ist aber flexibler bei der Wahl der Kabellänge.
Das Display am Vorschaltgerät ist leider nicht sehr scharf. Keine Ahnung, was hier schiefgegangen ist. Das Display ist dadurch nicht unbedingt schlecht lesbar, es könnte aber deutlich schärfer sein.
Ich bin auch nicht 100% mit der Softbox zufrieden, der Diffusor-Stoff ist mir persönlich etwas zu durchlässig. Man sieht durch den Stoff auch noch leicht die einzelnen LEDs. Ich werde mir wahrscheinlich noch etwas Frostfolie oder WD-Folie zurechtschneiden und dann in die Softbox legen.

Fazit
Mit der RX-818 von FalconEyes (Amazon-Link) bekommt man eine vielseitige, flexible RGBWW LED-Matte. Mittlerweile verwende ich die RX-818 bei sehr vielen Drehs als Keylight oder als Verlängerung einer Aputure 300x (Link zu Thomann), oder von Fensterlicht.