Kessler Philip Bloom Pocket Dolly
Einführung
In diesem Artikel stellen wir euch den Kessler Philip Bloom Pocket Dolly vor. Wir sagen zu diesen kleinen Dollies auch öfters Slider oder Schiene. Der Slider wird vom bekannten Hersteller Kessler hergestellt. Es ist die Sonderedition von Philip Bloom.
Varianten des Sliders
Es gibt den Slider in drei verschiedenen Größen (Mini = 60,9cm, Traveler = 74,9cm, Standard = 105cm) und zwei Farben (rot und schwarz). Die Farbe hat keinen Einfuss auf die Features. Wir haben uns für die Traveler-Variante entschieden. Haben aber in der Praxis bemerkt, dass die Traveler-Variante bei vielen Kamerafahrten zu kurz ist.
Features
Nun zu den Features, auf dem Slider ist beidseitig ein hilfreiches Maßband angebracht, somit kann man sich Start- und Endpunkt markieren. Eine Wasserwaage und extra Füsse sind natürlich auch vorhanden. Die Verarbeitung des Sliders wirkt auf den ersten Moment sehr hochwertig. Der Slider fühlt sich auch solide an. Allerdings haben wir bei der Bedienung ein paar Fehler bemerkt, dazu gleich mehr.
Funktionsweise des Sliders
Nun zur Funktionsweise von Slidern. Allgemein kann man sagen, dass bei einem Slider ein Schlitten, auf einer Führung gezogen, fährt. Eine Untergruppe der Slider sind die Slider, die über einen Treibriemen angetrieben werden können. Beim Slider von Philip Bloom ist noch eine Kurbel vorhanden, über die der Slider bewegt werden kann. Wir verwenden aber meistens die Kurbel nicht, da man keine gleichmäßige Bewegung mit der Kurbel schafft.
Motorisierter Slider
Eine weitere Besonderheit an diesem Slider ist die Erweiterbarkeit. Man kann den Slider auch motorgesteuert betreiben. Hierfür braucht man den Kessler Motor sowie das Steuerungssystem. Mit dem Motor kann man sehr genaue Sliderfahrten abfahren oder auch bewegte Zeitrafferaufnahmen machen. Bei kleineren Drehs hat sich allerdings die Variante ohne Motor bewährt.
Traglast
Bei der Beladung sollte man aufpassen, 5D mit einem normalen Objektiv ist noch ok. C300 mit Zubehör + Objektiv wird schon zu schwer für den Slider. Hier schränkt einen die Arbeit mit dem Slider ein, da man mit zwei Kameras drehen muss, wenn man den Slider oft einsetzen will. Man darf natürlich nicht die Zielgruppe vergessen, der Slider ist für DSLR-Filmer wunderbar geeignet. Aber man bleibt nicht ewig ein DSLR-Filmer.
Slider verwenden
Der Slider kann unterschiedlich aufgebaut werden. Ohne Standfüße oder mit Standfüßen, auf einem Stativ oder auf zwei Stativen. Man kann sich auch entscheiden, ob man zusätzlich einen Stativkopf auf den Slider schraubt oder die Kamera direkt auf dem Slider befestigt. Wir verwenden den Slider meistens mit einem Stativkopf, so kann man schneller zwischen Slider, Schulterstativ, Kran und normalen Stativ wechseln.
Anmerkung: Die Umbauzeiten bei einem Dreh sollten möglichst gering gehalten werden, da hier erfahrungsgemäß sehr viel Zeit gebraucht wird. Also sollte man schauen, dass alle Systeme zueinander kompatibel sind.
Mit dem Slider lassen sich nicht nur einfach Fahrten realisieren. In Kombination mit einem Stativ kann man auch Kreisfahrten absolvieren.
Probleme trotz hochwertiger Verarbeitung
Wie schon beschrieben, ist die Verarbeitung sehr hochwertig. Bei der Bedienung läuft der Slider aber nicht zu 100% ruckelfrei. Bei bestimmten Abschnitten sind deutliche Ruckler zu spüren, besonders bei langsamen handgesteuerten Fahrten fällt dieses Problem sehr unangenehm auf. Bei schnellen Fahrten ruckelt der Slider kaum. Im Macrobereich muss man sehr genau arbeiten und jeder Ruckler fällt sofort auf. Vielleicht sollte man im Makrobereich generell auf den Motor zurückgreifen, aber oft kann man aber bei sehr wenig Zeit den Motor nicht einsetzen, da die Auf- und Abbauzeiten hinzukommen. Hier muss der Slider einfach ruckelfreie Fahrten liefern.
Für diesen Preis haben wir deutlich mehr erwartet. Ein Produkt, dass professionell eingesetzt werden soll, darf einfach keine solchen Mängel haben.
Auf dem Bild ist die Kamera auf der Zacuto DSLR-Plate befestigt. Unter der DSLR-Plate ist der Kessler Ballhead, der nicht im Lieferungumfang der Sliders enthalten ist.
Wir werden wahrscheinlich auf den deutlich größeren Kessler Cineslider umsteigen und den Pocketdolly nur für die Arbeit mit der DSLR einsetzen.
In unserer Kategorie Equipment stellen wir euch zum Teil unsere Ausrüstung, aber auch Equipment, dass wir des Öfteren öfters im Einsatz haben, vor.
Update August 2019: Wir haben den Zecti Mini Carbon Slider getestet. Eine gute low-Budget Alternative zum Pocketdolly von Philipp Bloom, der sowieso nicht mehr wirklich verkauft wird.