Samsung Mini USB-C Flash Drive für die Blackmagic Pocket Kameras
Heute stelle ich euch ein sehr kleines Gadget für die Blackmagic Pocket Kameras und andere Kameras, die über USB-C aufzeichnen können, vor. Das Samsung Mini USB-C Flash Drive.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Bei den Pocket-Kameras von Blackmagic wurde ein neues Feature eingeführt – direkt auf eine SSD Platte aufzeichnen. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob andere Hersteller das auch schon so bei kleineren Kameras verbaut hatten. Ich wurde zumindest erst mit Blackmagic darauf aufmerksam. Mittlerweile gibt es aber noch mehr Hersteller, die den USB-C-Anschluss für Speichermedien nutzen.
Wenn ihr eurer Material auf eine USB-C SSD aufnehmt, habt ihr den Vorteil, dass ihr das Material sofort von der Platte aus bearbeiten könnt. Das geht natürlich mit einer SD-Karte auch, aber oft hat man hier nicht die Übertragungsgeschwindigkeiten, wie mit einer SSD.
Ich empfehle natürlich trotzdem auf der SSD eure Ordnerstruktur nach dem Dreh anzulegen. So bleibt das Projekt einfach gut sortiert. Natürlich kann man diese SSD dann nicht mehr für die Aufnahme verwenden.
Ich habe auch lange mit der Pocket4K und einer Samsung T5 gedreht. Ich bin mittlerweile aber wieder davon weggekommen, weil ich es einfach immer umständlich fand. Die SSD muss an der Pocket befestigt werden, geht natürlich mit Rigging-Zubehör. Dann muss man aber die Platte natürlich noch mit der Kamera verbinden. Das Kabel steht dann natürlich etwas heraus und muss durch einen Kabelschutz abgesichert werden. Besonders vertrauenerweckend sieht diese Konstruktion nicht aus.

Ich bin wieder zu normalen Speicherkarten zurückgekehrt und drehe in der Regel mit etwas langsameren SD-Karten (wenn ich eine höhere Kompression verwenden) oder mit schnellen CFAST-Karten (wenn ich die beste Qualität brauche).
Ich habe das Mini Flash Drive in einer Blackmagic Pocket Gruppe auf Facebook gesehen und habe mir gedacht, dass ich dieses Aufnahmemedium auch ausprobieren will.
Erster Eindruck
Es ist ein simpler USB-Stick. Mehr braucht man nicht zu sagen. Das Gehäuse wirkt hochwertig, und der Verschluss sitzt einigermaßen fest.



Samsung USB-Flash Drive Performance
An sich weiß man ja direkt, welche Performance das USB-C Flash Drive liefern sollte. Samsung gibt 400MB/s Lese- und 110MB/s Schreibgeschwindigkeit an. Auf der Webseite von Blackmagic kann man sich die BRAW-Tabelle anschauen. Ihr seht dann sofort, welche Komprimierungsstufen ihr mit dem USB-Stick theoretisch aufnehmen können solltet (uff viele Konjunktive).

Test des Samsung USB Flash Drive
Ich habe alle Kompressionsstufen in 25p und 50p mit der Pocket4K durchgetestet. Ich gebe hier die ungefähren Sekunden an, wann die Aufnahme von der Pocket angehalten wird. Die Pocket merkt ja, wenn das Speichermedium nicht mehr schnell genug ist um die Daten wegzuschreiben und Frames ausgelassen werden. Testet aber bitte selber eure Kamera mit dem Samsung Stick.
25p
Q0 – läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 26 Sekunden
50p
Q0 – Abbruch nach 6 Sek und 28 Frames
Q1 – läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 26 Sekunden
Q3 – läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 29 Sekunden
Q5 – läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 29 Sekunden
3:1 – Abbruch nach 9 Sekunden und 25 Frames
5:1 – Abbruch nach 8 Sekunden und 30 Frames
8:1 – läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 36 Sekunden
12:1 – läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 36 Sekunden
ProRes HQ – Abbruch nach 10 Sekunden und 28 Frames
ProRes 422 -läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 43 Sekunden
ProRes LT -läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 17 Sekunden
ProRes Proxy -läuft ohne Probleme, Aufnahme selbst abgebrochen nach 12 Sekunden
60p
3:1 – Abbruch nach 3 Sekunden und 38 Frames
Q0 – Abbruch nach 3 Sekunden und 41 Frames
120p (2k)
Q0 – Abbruch nach 19 Sekunden und 9 Frames
3:1 – Abbruch nach 19 Sekunden und 14 Frames
Probleme mit dem Samsung USB-C Mini Flash Drive
An sich funktioniert das Flash Drive sehr zuverlässig, wenn man die niedrigeren Qualitätsstufen verwenden. Beim Formfaktor stört mich eigentlich nur, dass das Flash drive etwas über den Cage ragt. Hier könnt man hängenbleiben und die USB-C Schnittstelle verbiegen. Das gleiche Problem hat man aber auch, wenn man auf eine SSD aufzeichnet, das Kabel steht hier auch immer etwas über den Cage heraus und man braucht unbedingt eine Kabelsicherung. Das ist für mich auch nicht unbedingt 100% verlässlich. Auf professionellen Jobs verwende ich nur SD- und CFast-Karten.



Fazit
Wie ihr seht, bekommt ihr mit dem USB-C Flash Drive von Samsung nicht alle Möglichkeiten bei der Post. Ihr seid eher auf die stärkeren Komprimierungen und teilweise weniger FPS (ja ich weiß, viele denken, man muss alles in 50fps aufnehmen) beschränkt. Dafür bekommt ihr einen praktischen kleinen Stick, den man direkt bei den neueren Rechnern anstecken kann. Man braucht also keine SD-Kartenlesegerät. Wenn ihr kein neuestes Macbook Pro habt, dann habt ihr ja „nur“ USB-C Eingänge. Hier spart ihr euch dann den etwas umständlichen Weg über einen SD-Kartenleser mit USB-C Adapter und könnt das USB-C Flash Drive direkt anstecken und die Daten übertragen.
Das USB-C Flash Drive ist auch günstiger als UHS-2 Speicherkarten. Für eine Sandisk UHS-II Karte mit 256GB zahlt man im Moment ca. 400€.
Das USB-C Flash Drive ist natürlich keine optimale Lösung. Bei mir steht es etwas über die Pocket4K und die Cage hinaus. Hier hat man also wieder das Problem, dass man ohne Anschlussschutz den USB-C-Anschluss an der Pocket beschädigen kann.
Das Problem kennt man aber auch bei der Arbeit mit der Samsung T5 SSD-Platte. Hier hat mich das zusätzliche Kabel auch immer gestört. Ich habe bei der Pocket4K daher auf SD-Karten und CFast-Karten umgestellt.
Für eine LowBudget-Lösung im Studio kann man das USB-C Flash Drive aber wunderbar verwenden.