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DLF DJI RONIN RS2

DJI Ronin RS2 – RavenEye

In diesem Artikel stelle ich euch das RavenEye Bildübertragungssystem von DJI vor. RavenEye könnt ihr mit dem DJI Ronin RS2 und einem kompatiblen Smartphone verwenden. Ihr bekommt dann das Bild von der Kamera auf das Smartphone übertragen und könnt den Gimbal und die Kamera dann auch noch mit dem Smartphone steuern. 

Einführung

Mit einer kabellosen Videofunkstrecke, wie dem EaglyEye von PFY, kann man das Bild der Kamera auf mehrere Smartphones übertragen und hat dadurch einige Vorteile. In meinem Artikel zum EagleEye habe ich ja schon die Vorteile genannt. 

DLF DJI RavenEye
DLF DJI RavenEye

Das RavenEye System von DJI funktioniert etwas anders. Das Videosignal wird auch kabellos auf ein Smartphone übertragen, die Betonung liegt hierbei auf ein. Leider kann man das Signal vom RavenEye nicht auf mehreren Smartphones empfangen. Es ist daher eher für OneManBands oder kleine Teams geeignet. Im Punkt „Meine persönlichen Verbesserungsvorschläge“ gehe ich noch näher auf das Thema ein. 

RavenEye

Das RavenEye Bildübertragungssystem von DJI wird mit der Kamera verbunden und eingeschaltet. Das RavenEye öffnet ein Wi-Fi-Signal und man kann sich mit einem Smartphone einwählen. Jetzt startet man die Ronin-App und bekommt das Bild von der Kamera auf das Smartphone übertragen. Zusätzlich kann man aber jetzt noch den Gimbal über das Smartphone steuern. 

DLF DJI RONIN RS2

Und hier liegt auch der große Vorteil. Zusätzlich zu den typischen Gimbal-Einstellungen (unterschiedliche Modi, Stärke der Motoren, etc.) kann man noch die Funktionen ActiveTrack 3.0 oder ForceMobile verwenden. 

ActiveTrack 3.0

Die ActiveTrack-Funktion habe ich ja bereits in meinem Artikel zum Osmo Mobile vorgestellt. Auf dem Smartphone kann man ein bestimmtes Objekt (Turm, Gesicht, Person, etc.) auswählen. Der Gimbal wird dann versuchen die Auswahl immer im gleichen Bildsegment zu halten, egal wohin man sich mit dem Gimbal bewegt. 

Ich verwende diese Funktion sehr häufig bei Parallaxen-Kamerafahrten um eine Person herum. Oder bei einem Dolly-In auf einer Person, hier wird nämlich auch das Gesicht automatisch in der gewünschten Kadrierung gehalten. Man muss dann den Gimbal nicht manuell neigen. 

ForceMobile

Bei der ForceMobile-Funkion werden die Beschleunigungssensoren des Smartphones zur Steuerung des Gimbals verwendet. Wenn man zum Beispiel das Smartphone nach unten neigt, folgt der Gimbal dieser Bewegung. Diese Funktion kennt man normalerweise nur von größeren Gimbals wie dem Movi Pro und Mimic. Wenn man das Smartphone jetzt auf einem Stativ platziert, kann man den Gimbal sehr genaue langsame Schwenks machen lassen. 

RavenEye mit dem Smartphone verbinden

Jetzt haben wir uns ja schon ein paar Funktionen vom RavenEye angeschaut, aber ist ja alles nur Theorie. Jetzt geht es in die Praxis. Wir bringen das RavenEye jetzt am Gimbal an, entweder an der unteren Seite der Baseplate. Hier hat DJI schon eine praktische Aufnahme integriert. Oder an einem anderen sinnvollen Punkt. 

DLF DJI RONIN RS2

Danach wird RavenEye mit dem Gimbal verbunden. Passt bei der Verkabelung auf, dass ihr auch den richtigen USB-C Steckplatz verwendet. Das RavenEye-Kabel wird in den untersten USB-C Steckplatz eingesteckt.

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Wenn der Gimbal mit Kamera schon balanciert ist, kann man den Gimbal und RavenEye anschalten. 

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Die weißen LEDs zeigen den Ladezustand vom RavenEye an, die rote/blaue LED zeigt an, ob eine aktive Verbindung zum Smartphone besteht (rot = keine Verbindung, blau= Wi-Fi bereit, grün = Verbindung besteht).

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Jetzt muss man mit dem Smartphone nach dem Wi-Fi von RavenEye suchen. Wenn man das Wi-Fi-Signal gefunden hat, muss man das Passwort (steht auf dem RavenEye) eingeben und hat dann eine Verbindung hergestellt. 

DJI Ronin RS2 RavenEye Wifi
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Keine Verbindung zum RavenEye

Ich hatte direkt das Problem, dass mein Smartphone kein RavenEye-Wi-Fi-Signal gefunden hat. Daraufhin habe ich ein Firmware-Update gemacht. Leider ohne Erfolg. Ich habe dann den Gimbal und RavenEye zurückgesetzt, leider auch ohne Erfolg. 

Irgendwann habe ich dann einfach mal den Wi-Fi-Namen vom RavenEye und das Passwort manuell beim Smartphone eingegeben und siehe da, es wurde direkt eine Verbindung hergestellt. Wenn ihr also erstmal keine Verbindung zum RavenEye herstellen könnt, gebt alles erstmal manuell ein. 

Nachdem ich eine sichere Verbindung hergestellt habe, habe ich das Wi-Fi-Signal von 5 GHz auf 2,4GHz umgestellt. Ich habe in einigen Foren gelesen, dass 5GHz diese Verbindungsprobleme verursacht. Natürlich müsst ihr auch überprüfen, ob euer Smartphone den 5GHz-Wi-Fi-Standard unterstützt. Die neueren Smartphones sollten das aber alle. Leider wird RavenEye direkt mit dem 5GHz-Standard ausgeliefert. 

Im 2,4GHz-Bereich kann es natürlich häufiger zu Signalausfällen kommen, da sehr viele Wi-Fi-Signale auf diesem Standard laufen. Ich hatte bis jetzt aber noch keine Probleme damit. 

Mittlerweile findet mein Smartphone tadellos das Wi-Fi-Signal vom RavenEye. Ich muss mich nur immer wieder daran erinnern, dass ich Bluetooth zuerst ausschalte, bevor ich die DJI App starte. Man spart sich somit einen Schritt, weil einen sonst die DJI App erinnert, Bluetooth auszuschalten. 

Mit RavenEye arbeiten

Wenn auf seinem Smartphone die DJI Ronin App verwendet, dann kann man sich mit dem Gimbal verbinden und so den Gimbal noch einmal genauer einstellen. Diese Verbindung geschieht über Bluetooth. Wenn man jetzt RavenEye verwenden möchte und in der Ronin-App auf den Button „mit RavenEye verbinden“ klickt (wenn man bereits im Wi-Fi von RavenEye ist), wird man von der App aufgefordert Bluetooth abzuschalten. Beide Funkmethoden stören sich wahrscheinlich. Nachdem man Bluetooth abgeschaltet hat, kann man die Bildübertragung über RavenEye machen. 

ForceMobile verwenden

In der App klickt man auf den 3. Button von oben. Jetzt öffnet sich ein Menü mit unterschiedlichen Tabs: Force Mobile, Virtueller Joystick, Fokussteuerung, ActiveTrack 3.0. 

DLF DJI RavenEye
DLF DJI RavenEye
DLF DJI RavenEye

Jetzt können wir ForceMobile aktivieren. Der Gimbal folgt nun den Bewegungen des Smartphones. Mit den drei Schiebereglern (Schwenken, Neigen, Rollen) kann man einzelnen Achsen noch einmal genauer einstellen. Man legt hier praktisch fest, wie schnell der Gimbal dem Telefon folgt. 

ActiveTrack verwenden

Wenn man ein Bild hat, kann man auch schon loslegen. ActiveTrack aktiviert man durch einen Bildschirmwisch auf dem entsprechenden Objekt, das man verfolgen möchte. Man zieht ein kleines Quadrat auf. Wenn das Quadrat grün ist, wird das Objekt verfolgt. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie gut der ActiveTrack Mode funktioniert. Personen werden recht zuverlässig erkannt und nicht nur, wenn die Person sich genau zur Kamera dreht. Sie kann sich auch teilweise umdrehen und wird dann weiterhin erkannt. 

DLF DJI RavenEye
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ActiveTrack kann man im Menü auch noch genauer einstellen. 

Nach den Takes sollte man nicht vergessen, dass man ActiveTrack wieder ausschaltet, sonst folgt der Gimbal dem getrackten Objekt. Gerade, wenn die Darsteller schnell zur Kamera kommen (wenn sie ein Replay sehen wollen), der Gimbal verdreht sich dann natürlich komplett. 

Mit der App aufzeichnen

Wenn man den Gimbal und die Bildschirmaufnahme über RavenEye steuert hat man noch das praktische Feature der Aufnahme über die App. Zum einen steuert man hier die Aufnahme der Kamera (also Start/Stopp), gleichzeitig wird aber auf der App auch noch der Bildschirm aufgezeichnet. Somit hat man immer sofort ein Playback auf dem Smartphone und muss nicht erst die Kamera in den Wiedergabe-Modus schalten.

DLF DJI RavenEye
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Jetzt habe ich noch vier Videos für. Habe das ActiveTrack 3.0 mit dem neuen 3D-Fokussystem von DJI getestet und teilweise sehr komische Aussetzer gehabt.

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Kleine Zusatzfeatures

Natürlich bietet die RavenEye-App noch gängige Features, wie FocusPeaking, FalceColor, Zebras, etc. Hier muss ich aber sagen, dass ich mich eher auf die internen Kamera-Features verlassen, besonders beim Fokus-Peaking.

DLF DJI RavenEye

Meine persönlichen Verbesserungswünsche

Ich muss sagen, dass das RavenEye-System erstaunlich gut und zuverlässig funktioniert. Sobald die Verbindung über Wi-Fi hergestellt ist, funktioniert die Bildschirmübertragung bei mir sehr solide. 

Trotzdem kann man natürlich RavenEye verbessern, dass es noch universeller einsetzbar ist.

Ein User-Workflow

RavenEye kann im Moment nur von einem Benutzer verwendet werden. Also es kann sich nur ein Smartphone mit RavenEye verbinden. Für Solo-Filmemacher ist das natürlich kein Problem. Problematisch wird es, wenn man einen Regisseur, Kameramann und evtl. Gimbal-Operator hat. Der Gimbal-Operator trägt natürlich den Gimbal und sieht den Monitor der Kamera direkt. Der Kameramann verwendet die App und steuert über Force-Mobile den Gimbal. Jetzt muss aber noch die Regie auf den Bildschirm schauen. Hier wird es schnell sehr eng am Smartphone. Wenn man sich jetzt noch überlegt, dass evtl. der Kunde auch noch auf den Bildschirm schauen will … . Hier würde ich mir wünschen, dass DJI RavenEye für mehrere Benutzer zugänglich macht. 

Bei meinem EaglyEye-System funktioniert das ja auch. Mein Vorschlag: Ein Profil für den Kameramann (alle Features aktiviert) und ein Profil für die Regie (reine Vorschau). 

Auf App beschränkt

RavenEye funktioniert nur mit der DJI App. Das klingt zunächst mal logisch, aber was wäre, wenn man die Features von RavenEye auf einem externen Monitor verwenden könnte? 

Wenn ich zum Beispiel die Pocket4K mit einem Monitor auf dem Gimbal verwende, dann kann RavenEye keine Verbindung mehr zur Pocket herstellen, weil die Pocket nur einen HDMI-Ausgang hat. Was wäre aber, wenn man den Monitor drahtlos mit RavenEye verbinden könnte? 

Ich finde es mittlerweile sehr nervig, dass man alles über das Smartphone steuern muss. Natürlich hat man nur noch ein Gerät in der Hosentasche, aber dieses Gerät hat auch nur einen begrenzen Akku. Außerdem muss man dann doch sehr häufig sein eigenes Smartphone aus der Hand geben, mir persönlich passt das nicht. 

Natürlich kann man sich ein reines Produktions-Smartphone kaufen, aber das geht meiner Meinung nach am Sinn vorbei. 

Mittlerweile gibt es ja schon von vielen Herstellern Monitore mit integrierter drahtloser Übertragung. Wäre doch schön, wenn DJI RavenEye den anderen Herstellern zur Verfügung stellt. Ich bin natürlich kein Software-Entwickler und weiß nicht, wie einfach so etwas möglich ist. 

Fazit

RavenEye in Kombination mit dem Ronin RS2 funktioniert bei mir schnell und zuverlässig. Man muss sich am Anfang erst einmal etwas mit dem System beschäftigten, bevor man loslegen kann. 

Solo-Filmemachern kann ich das System auf jeden Fall empfehlen. Es macht das was es soll und man bekommt auch noch nette Features wie ForceMobile oder ActiveTrack. 

Sobald das Team aber größer wird, kann ich das RavenEye-System nicht mehr bedingungslos empfehlen. Hier ist die App und die Verbindung zur App meiner Meinung nach zu beschränkt und lediglich auf Solo-Filmemacher ausgerichtet.

Der RS2 zielt ja deutlich auf professionelle Kameraleute ab und diese arbeiten zwar auch alleine, aber in der Regel hat man natürlich ein Team. Hier würde ich mir wünschen, dass DJI das sehr begrenzte System freigibt, sodass evtl. auch andere Hersteller auf die Technologie zugreifen können. 

Mit Tilta funktioniert diese Kooperation ja auch, warum dann nicht mit SmallHD, Portkeys oder Teradek? 

*es handelt sich um Fotokoch-, Amazon-, EBay-, SmallRig oder Thomann-Affiliate Links.
Das bedeutet, ich bekomme eine Miniprovision, wenn jemand etwas kauft,
das Produkt wird dadurch nicht teurer.

Josef Sälzle DIE LICHTFÄNGER

Hi, ich bin Josef, Kameramann und Filmemacher.
Ich schreibe in meinem DIE LICHTFÄNGER Blog über die Theorie des Filmemachens,
schaue mir die Technik an und gebe euch Tutorials zu unterschiedlichsten Themen.

Ich möchte betonen, dass meine Artikel kostenlos sind und ich auf meinem Blog ausschließlich
Werbung für meine eigenen Produkte mache. Wenn ihr mich und meinen kostenlosen Blog
unterstützen möchtet, kauft gerne meine Produkte.

Mit meiner Filmproduktion DIE LICHTFÄNGER mache ich Filme
für Unternehmen sowie für Selbstständige.
Bei Fragen könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben.

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