DLF 5 Tipps für besseres Licht

5 Tipps für besseres Licht

In diesem Artikel gebe ich euch fünf Tipps für besseres Licht. Mittlerweile ist es fast egal, mit welcher Kamera ihr filmt, wenn ihr nicht mit Licht umgehen könnt, bringt euch die beste Kamera nichts. Beschäftigt euch also viel mehr mit der Lichtgestaltung. 

Inhaltsverzeichnis

  1. LICHT KONTROLLIEREN
  2. MIT NATÜRLICHEM LICHT ARBEITEN
  3. EINE GRÖSSERE LICHTQUELLE IST WEICHER
  4. LICHTRICHTUNG BEACHTEN
  5. MIT FARBTEMPERATUREN ARBEITEN
  6. ZUSAMMENFASSUNG

1. LICHT KONTROLLIEREN

Zunächst solltet ihr lernen, wie man Licht kontrolliert. Es bringt oft nichts, einen Scheinwerfer auf das komplette Set zu richten und einfach alles hell zu machen. Diesen Fehler habe ich am Anfang meiner Karriere auch viel zu oft gemacht. Man denkt, dass man einfach viel Licht braucht. Am Ende stehen dann vier Lampen und man hat ein komplett flaches langweiliges Bild. 

Ihr könnt das Licht mit verschiedenen Werkzeugen kontrollieren. Hierzu zählen die Tore der Lampen, Flags/Rollmöpse oder Grids vor den Lampen/Lichtformern. Mit diesen Methoden könnt ihr den Lichtkegel einer Lampe eindämmen und so kontrollieren. Euer Set sollt nicht überall die gleiche Helligkeit haben. Schatten machen das Bild interessant. 

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Ihr könnt euch das Licht näher zum Subjekt stellen und dann mit der Kamera die Belichtung nachjustieren. Der Hintergrund wird somit automatisch dunkler und ihr habt auch etwas mehr Richtung im Licht. 

2. MIT NATÜRLICHEM LICHT ARBEITEN

Wenn ihr überhaupt keine Lampen zur Verfügung habt, müsst ihr euch mit der Sonne auseinandersetzen. Wenn ihr in einem Raum dreht, solltet ihr vorher herausfinden, welchen Weg die Sonne nimmt. Apps wie Sunseeker helfen euch hierbei. Ihr könnt natürlich auch bei Googlemaps nachschauen und den Sonnenstand so herausfinden. Dreht dann, wenn das Licht im Raum am schönsten ist. Meistens ist das am frühen Morgen oder spät am Abend. Tagsüber kommt es immer auf den Raum an und wo sich der Raum befindet. Teilweise gibt es auch Mittags Spiegelungen von anderen Fenstern in den Raum. Ihr seid hier natürlich komplett von der Sonne abhängig, eine Wolke kann die Lichtstimmung komplett verändern. 

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Unter freiem Himmel könnt ihr natürlich auch mit der Sonne als Lichtquelle filmen, hierfür braucht ihr auch den Sonnenstand. Häuserschluchten oder Bäume geben Schatten. So könnt ihr auch in der Mittagssonne interessante Bilder drehen. 

Schauspieler Portraits Kathi Wolf

3. EINE GRÖSSERE LICHTQUELLE IST WEICHER

Eine größere Lichtquelle macht weicheres Licht. In der Regel ist ein weiches Licht besser für viele Personen geeignet und lässt die Haut auch weicher wirken. Wenn ihr nur eine kleine Softbox (ca. 90cm) habt, dann bewegt die Softbox näher an das Subjekt. Die Lichtquelle wird somit größer und das Licht weicher. 

die lichtfänger Schauspielerpotraits

Das heißt nicht, dass ihr nur noch mit weichem Licht arbeiten solltet. Ihr könnt natürlich hartes und weiches Licht mischen. Zum Beispiel Personen weich ausleuchten und im Hintergrund mit harten Schatten arbeiten. 

die lichtfänger Schauspielerpotraits

4. LICHTRICHTUNG BEACHTEN 

Achtet bei der Ausleuchtung von Personen auf die Lichtrichtung. Kommt das Licht von Vorne, von der Seite oder von Hinten. Jede Lichtrichtung hat eine andere Stimmung. Licht von vorne und etwas weiter oben leuchtet Gesichter sehr gleichmäßig aus. Das kann bei Unternehmensfilmen sehr gut passen. Mit einem seitlichen Licht (3/4 oder komplett von der Seite) habt ihr mehr Schatten im Gesicht. Das sieht oft sehr gut aus, kann aber bei bestimmten Filmen schon zu viel sein. Mit Licht von Hinten könnt ihr Silhouetten schaffen und so zum Beispiel das Gesicht einer Person verbergen. 

DLF Angst vor Gegenlicht

5. MIT FARBTEMPERATUR UND FARBEN ARBEITEN

Neben der Lichtrichtung könnt ihr auch mit der Farbtemperatur arbeiten. Kennt ihr noch den Spruch vieler Fotografen „Mischlicht unbedingt vermeiden“? An dieses „Credo“ habe ich mich am Anfang auch immer gehalten, mit der Folge, dass alle Filme langweilig aussehen. Danke liebe Fotografen-Gurus. Hört am besten auf niemanden, auch nicht auf mich. 

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Mit Farbkontrasten kann man dem Bild mehr Tiefe geben und auch unterschiedliche Stimmungen vermitteln.  Mittlerweile lasse ich meinen Weißabgleich auch oft bei 4500K und steuere die Farbtemperatur nur an den Lampen.

ZUSAMMENFASSUNG

Beschäftigt euch mehr mit Licht, vor allem solltet ihr euch die Möglichkeiten der Lichtkontrolle anschauen. Hier könnt ihr schon mit wenigen Mitteln enorm viel ausrichten. Außerdem solltet ihr sehr viel mit Licht experimentieren, sonst kommt man nach einer Zeit in Standard-Trott, man leuchtet einfach alles genau gleich. Das sehe ich in letzter Zeit sehr häufig, Aputure 120D mit Aputure Lightdome und 3/4 Licht von Vorne … 

Am besten lernt man die Lichtsetzung natürlich bei konkreten Filmprojekten. Probiert doch bei eurem nächsten freien Filmprojekt mal eine besonders natürliche Lichtstimmung. Im nächsten Film könntet ihr dann eine komplett artifizielle Beleuchtung wählen. Braucht ihr noch ein Basis Licht-Kit? In meinem Artikel „Ein Basis Licht-Kit kaufen“ zeige ich euch, mit welchen Lampen ihr einsteigen könnt.

Noch mehr Licht

Ich schreibe derzeit eine Artikelserie zur Lichtsetzung, Teil 1 der DLF Lichtschule ist jetzt online, Teil 2 und Teil 3 in den nächsten zwei Wochen. Wenn ihr direkt die komplette DLF Lichtschule haben wollt, dann schaut bei meinem E-Book Die DLF Lichtschule vorbei.

*es handelt sich um Fotokoch-, Amazon-, EBay-, SmallRig oder Thomann-Affiliate Links.
Das bedeutet, ich bekomme eine Miniprovision, wenn jemand etwas kauft,
das Produkt wird dadurch nicht teurer.

Josef Sälzle DIE LICHTFÄNGER

Hi, ich bin Josef, Kameramann und Filmemacher.
Ich schreibe in meinem DIE LICHTFÄNGER Blog über die Theorie des Filmemachens, schaue mir die Technik an
und gebe euch Tutorials zu unterschiedlichsten Themen.

Mit meiner Filmproduktion DIE LICHTFÄNGER mache ich Filme für Unternehmen sowie für Selbstständige. Bei Fragen könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben.

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