Mit der ARRI ALEXA MINI arbeiten – Ein Mini-Guide
In diesem Artikel geht es um den heiligen Gral der Kamerawelt – die ALEXA Mini. Ich hab vor kurzem mein erstes größeres Projekt mit der Mini abgeschlossen und möchte euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
Dieser Artikel ist für alle, die auch noch nie mit einer Alexa gearbeitet haben. Ich habe das Gefühl, dass man sich hierfür in der Branche fast schämen muss. Irgendwie wird man immer so komisch angeschaut, wenn man sagt, dass man noch nie eine Alexa in der Hand gehabt hat. Aber so ist das eben, wenn man keinen Verleih in der Stadt hat.
Zum Projekt mit der ALEXA Mini
Ich habe ja schon öfters geschrieben, dass Ulm und Umgebung keine große Filmlandschaft ist. Wir haben keinen eigenen Kamera- oder Lichtverleih. Es gibt ein paar Fotoläden, die kleinere Kameras verleihen, aber über eine DSLM geht es kaum hinaus.
Schwierige Situation in Ulm & Umgebung
Jede Filmproduktion in Ulm hat daher auch eigene Kameras und verleiht diese auch teilweise. Das finde ich persönlich aber immer etwas problematisch, weil man hier einfach keine Ausfallsicherheit hat. Wenn ich bei einem dedizierten Verleih etwas leihe, dann bekomme ich immer 100 % kontrollierte Technik (also zumindest bei den guten Verleihern) und kann mich darauf verlassen, dass alles funktioniert.
Wenn die Kamera von einer Filmproduktion plötzlich nicht mehr will, dann hat die Produktion in der Regel nicht noch einmal die gleiche Kamera als Ersatz. Unter Umständen steht man dann ganz schön blöd da und kann nicht mehr weiterdrehen. Natürlich ist diese Gefahr bei professionellem Equipment nicht ganz so hoch, aber ganz weg ist sie nie.
Da die meisten kleineren Filmproduktion mit den eigenen Kameras arbeiten und der Verleih nicht unbedingt im Vordergrund steht, wird hier auch nicht unbedingt eine Kamera von ARRI angeschafft. Der Anschaffungspreis liegt hier einfach deutlich über den Durchschnittsbudgets für die Projekte und so lohnt sich diese Anschaffung meistens nicht. RED, Sony und Canon ist hier in Ulm deutlich beliebter, weil die Kameras einfach erschwinglicher sind und die Qualität mehr als ausreicht für die meisten Projekte.
Aus diesem Grund habe ich bis jetzt auch noch nicht mit einer ALEXA bei einem Projekt gearbeitet. Ich hätte bei einem Projekt immer noch einmal zwei Tage zusätzlich für das Abholen und Zurückbringen der Kamera einplanen müssen und dann natürlich noch die Kosten für das Leihen. Eine ALEXA Mini kostet zwischen 650 € und 1000 € pro Tag. Bei einer mehrtägigen Produktion summiert sich das schnell und hier braucht man einfach größere Projekte, damit es sich auch lohnt.
Warum überhaupt die ALEXA Mini?
Jetzt stand ein größeres Projekt an. Der Abschlussfilm von meinem Freund Philipp Linke. Er macht gerade seinen Master an der Hochschule Offenburg und macht als Masterarbeit eben einen Film. Die Hochschule hat einiges an Technik und wir hätten auf einer ALEXA SXT oder RED EPIC drehen können. Wir haben uns schnell gegen die EPIC entschieden, weil wir hier auch mit meiner KOMODO drehen könnten. Die KOMODO ist deutlich drehfreundlicher als die EPIC, die ja schon ein paar Jahre ist. Jetzt gibt es aber noch die ALEXA SXT. Bei einem Dreh mit der SXT war ich ein paar Tage Focuspuller und habe dadurch die Kamera kennengelernt. Die SXT ist ein Monster. Der Body allein wiegt schon knapp 8 kg. Mit Zubehör und Optik geht das Gewicht schnell an die 15 kg.
Unser Projekt erfordert viel Arbeit von der Schulter und hier habe ich einfach Probleme gesehen. Ich bin einer eher kleiner Kameramann und habe ein Eigengewicht von ca. 63 kg. Da ist eine ALEXA SXR mit Zubehör natürlich eine Ansage.
Natürlich gibt es jetzt die Machosprüche der Alphas „Musst dich einfach anstrengen, dann geht das schon“ oder „Da muss man sich einfach durchbeißen“ …
Alles ein großes Bla Bla Bla. Ich möchte meinen Job einfach noch ein paar Jahre machen und ein Bandscheibenvorfall mit 40 ist für mich nicht erstrebenswert. Ich kenne so viele Bekannte (nicht unbedingt Kameraleute), die aber bereits mit Mitte zwanzig einen Bandscheibenvorfall hatten und dadurch eingeschränkt sind.
Ich achte seit ein paar Jahren sehr auf meine Gesundheit und eine einseitige Belastung über mehrere Stunden an 15 aufeinander folgenden Drehtagen ist einfach nicht gesund für die Wirbelsäule. Hier muss man einfach mit Verstand arbeiten.
Daher war unsere Entscheidung eigentlich, dass wir mit der KOMODO arbeiten und noch das Zubehör für die ALEXA (WCU-4, Sachtler CINE30, etc.) von der Hochschule nutzen.
Irgendwie hat das Thema ALEXA Philipp und mich nicht losgelassen. Wir wollten einfach doch mit ARRI drehen und hier kam eigentlich nur die ALEXA Mini in Frage. Wir haben dann bei mehreren Verleihern in Stuttgart und München eine ALEXA Mini mit Zoomoptiken angefragt. Bei UFO-Filmgerät in München sind wir direkt an einen sehr kompetenten Partner gekommen. Ich kannte UFO schon durch Bekannte. Mein Bekannter Hannes Kempert, Kameramann von Landrauschen, hat auch mal ein Praktikum bei UFO gemacht.
Über den Studentenstatus von Philipp, haben wir dann ein sehr gutes Angebot für die ALEXA Mini mit zwei Angenieux Zoomoptiken bekommen und haben uns dann dafür entschieden dieses Geld zusätzlich für den Film zu investieren.



Natürlich hätte man auch direkt eine Mini-LF oder ALEXA 35 anfragen können. Es sind die neueren Systeme. Diese beiden Kamerasysteme sind aber im Verleih einfach schon deutlich teurer und hätten dann sofort das Budget weit überzogen.
Die Mini ist zwar schon länger auf dem Markt, aber hält mit aktuellen Kinokameras immer noch mehr als mit.
Das erste Mal ALEXA Mini
An einem Montag bin ich dann nach München zum Verleih gefahren. Die Kamera und die Optiken haben schon auf meine Abholung gewartet. Ich habe die Kamera beim Verleih dann aber erst einmal zusammengebaut und geschaut, ob alles passt. Das kann ich auch wirklich jedem empfehlen, wenn man zum ersten Mal eine bestimmte Kamera leiht. Falls ihr nicht genau wisst, ob alles passt, fragt einfach bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim Verleih nach. In der Regel helfen die immer gerne weiter.
ALEXA Mini Rigging
Beim Zusammenbauen der Kamera gab es keine Probleme. Gefühlt hatte ich die Kamera schon öfters in der Hand, was nicht der Fall war. Man findet sich aber sofort zurecht und wenn man schon eine Weile mit Kameras arbeitet, dann erkennt man auch alles sofort.
Ich hatte mir in der Vorbereitung aber ein paar ALEXA Mini Rigging Tutorials und den ALEXA Camera Simulator angeschaut. Es ist natürlich etwas anderes, wenn man die Kamera selbst in der Hand hat, sie zusammenbauen muss und sie dann auch bedienen muss.


Den An/Aus-Schalter habe ich eine Zeit lang gesucht. Dann habe ich mich erinnert, dass er etwas versteckt an der Rückseite links unten in der Ecke ist.


ALEXA Mini bedienen
Beim Einschalten der Kamera fällt sofort auf, dass die Kamera sehr nüchtern gehalten ist. Beim Booten erscheint das ARRI-Logo und sonst nichts. Keine nervigen Totenköpfe oder ähnliches (Looking at you RED).

Die Menüs und Bedienoberfläche der Kamera sind sehr übersichtlich und nüchtern gestaltet. Typisch Deutsch würde ich jetzt sagen. Aber das finde ich auch so angenehm. Man navigiert sehr einfach durch die Menüs mit dem EVF. Man bekommt auch intelligente Hinweise, wenn man zum Beispiel auf ProRes422 dreht. Hier warnt einen die Kamera, dass es zu Bildartefakten kommen kann. Finde ich persönlich sehr gut, weil man es einfach teilweise vergisst.

ALEXA Mini Gehäuse
Jetzt war ich direkt bei der Bedienung der Mini, aber das Gehäuse hat man ja als Erstes in der Hand. Es fällt sofort auf, dass die Mini doch noch ein großer Kasten mit einem guten Gewicht ist. Sie hat ungefähr das vierfache Volumen von meiner RED KOMODO (nur der Body). Mir gefällt die Größe der ALEXA Mini aber irgendwie. Die Anschlüsse sind fast alle gute platziert und leicht erreichbar.
Einziger Wermutstropfen ist der Speicherkartenslot, der auf der Rückseite der Kamera ist. Wenn man eine V-Mount Platte oder einen Bebob Hotswap verwendet, kommt man teilweise nicht mehr so richtig an den Slot, wenn man die Speicherkarte tauschen will. Man muss dann erst wieder etwas Platz schaffen.
Bei der neueren Mini-LF und ALEXA35 wurde das bereits korrigiert.
Mit Zubehör wird die Kamera auch recht schnell größer und schwerer. Im gleichen Verhältnis muss dann auch das Zubehör wie Stative mitwachsen. Eine ALEXA Mini mit Zubehör (TopHandle, Sucher, V-Mount, Motoren, Optik, Handgriffe, etc.) will man nicht mehr auf ein kleines Sachtler FSB Stativ packen.





Das Zubehör von Arri ist auch sinnvoll und nicht überladen, man hat genug Möglichkeiten zusätzliches Zubehör an der Kamera anzubringen. Der EVF lässt sich problemlos einstellen und man kann ihn auf jedes Szenario (Schulter, Stativ, Handkamera) einstellen.
Der Sucher hat noch einen Nachteil. Wenn man lange mit dem Sucher arbeitet, dann merkt man, dass die Augen ermüden. Das Bild (vor allem die Kameraparameter, die fest an einer Stelle im Display sind) verschwimmt dann etwas. Ich habe schon von anderen Kameraleute darüber gehört und muss dies leider auch bestätigen. Das wurde beim neuen Sucher der ALEXA Mini LF oder 35 korrigiert und der neue Sucher verursacht das nicht mehr.
Die Arbeit mit der Mini
Schauen wir uns jetzt die unterschiedlichen Setups an.
ALEXA Mini auf der Schulter
Die ALEXA Mini wurde von Arri zwar als Gimbal oder Remote-Head (B-Kamera) konstruiert, aber wie bei der KOMODO haben viele Kameraleute die Kamera einfach als Hauptkamera (A-Kamera) verwendet. Daher auch der Erfolg der ALEXA Mini.
Für die Arbeit von der Schulter braucht man einen Sucher und eine Schulterauflage. Beides gibt es natürlich von ARRI. Die Arbeit mit dem Sucher finde ich sehr angenehm. Ich hatte ja vor ein paar Jahren immer die Canon C300 bei vielen Filmen auf der Schulter. Die C300 hat aber hinten den Sucher und so eignen sie sich nur bedingt zu Aufnahmen von der Schulter. Ich habe dann meistens den Bildschirm so gedreht, dass man ihn gut sehen konnte. Die Arbeit mit einem EVF an der richtigen Stelle ist aber komplett anders. Wenn man gut durch den EVF schauen kann, ist man quasi allein mit dem Bild (wenn man das linke Auge geschlossen hat). Wenn man die Umwelt noch wahrnehmen will, öffnet man einfach das linke Auge und sieht so auch noch den Rest vom Set.


ALEXA Mini aus der Hand
Ein paar Shots habe ich auch ganz klassisch aus der Hand gemacht. Hierfür habe ich aber meistens nur die Kamera direkt in die Hand genommen und nicht mehr unbedingt etwas verändert. Teilweise habe ich die Griffe nach oben gestellt.


ALEXA Mini auf dem Stativ
Wie bereits geschrieben ist die ALEXA Mini mit Zubehör und Optiken nicht mehr ganz so klein und leicht. Als Stativ hatten wir einen Cine30 von Sachtler. Das ist ein Stativkopf mit einer 150mm Schale. Die ALEXA Mini mit Optiken und Zubehör ist für diesen Kopf kein Problem. Auf dem Stativ habe ich aber auch teilweise den Sucher verwendet, weil man einfach so schön isoliert mit dem Bild ist. Wenn wir das Stativ verwenden wollten, mussten wir noch die Schulterauflage der Kamera entfernen und die Stativ Baseplate von ARRI wieder anschrauben. Wir hatten eine recht alte Schulterauflage von ARRI, soweit ich weiß, kann man bei den neueren Versionen direkt Rods und eine Dovetail verwenden. So spart man sich wieder 5 Minuten Umbauzeit.

ALEXA Mini auf dem Dolly
Dann hatten wir bei einigen Shots die Mini noch auf dem Dolly. Hier haben wir einfach einen ähnlichen Aufbau, wie auf dem Stativ verwendet. Man musste lediglich den Stativkopf von den Beinen nehmen und ihn mit der Bazooka des Dollies verwenden.

Das Schöne an den unterschiedlichen Setups war, dass man an sich kaum etwas verändern musste. Die ALEXA war eigentlich schon immer gut konfiguriert und man konnte schnell zwischen den Setups hin- und herwechseln.
Das Bild der Mini
Naja was soll ich zum Bild sagen. Der ALEXA Hype ist real.
Ich habe ein paar Wochen vor dem Dreh die ALEXA SXT im Studio der Hochschule Offenburg getestet. Bei diesem Test ging es mir primär um unterschiedliche Lichtsetups und Kontrastverhältnisse. Ich wollte schauen, welchen Kontrast ich beim Spielfilm haben will.

Bei diesem Test in der Hochschule ist mir der Kontrastumfang sofort aufgefallen. Man hat hier wirklich gemerkt, dass man deutlich mehr Spielraum hat.
Ich kenne ja meine KOMODO und die Pocket-Kameras sehr gut und bei bestimmten Kontrastverhältnissen hätten diese Kameras schon deutlich früher in den Highlights geclippt. Bei der ALEXA war das kein Problem.
So viel zu den Angaben von RED (16+ Stops Dynamic Range). Versteht mich nicht falsch, ich mag die KOMODO und die Arbeitsweise mit der Kamera sehr und habe mich auch damals bewusst für die RED entschieden. Ich mag das überhebliche amerkanische Marketing von RED aber nicht. Da habe ich lieber deutsches Understatement.
Die ALEXA Mini hat ja den gleichen Sensor wie die SXT und so hatte ich bei meinem Spielfilmdreh keine Überraschungen.
Sobald ich die ersten Stills vom Dreh habe, kann ich den Artikel mit unseren gedrehten Bildern updaten.
Belichtung der ALEXA
Schauen wir uns jetzt noch kurz die Belichtung der ALEXA an. Die ISO der ALEXA verhält sich nach dem Exposure Index. Auf dem Display steht daher auch nicht ISO, sondern direkt EI. Eine ausführliche Erläuterung zum Exposure Index habe ich in meinem Artikel zur Belichtung der Pocket4K geschrieben. Mit der ALEXA habe ich nicht anders gearbeitet. Ich war zu 90 % mit ISO800 unterwegs, weil man hier ein sehr gutes Verhältnis zwischen Stops in den Schatten und Stops in den Lichtern hat. Die Nachtaufnahmen wollte ich am Anfang eigentlich mit ISO400 machen. Nachdem ich dann die endgültige Technikliste hatte, war mir aber klar, dass wir zu wenig Licht für ISO400 bei Nacht haben. Hier war ich dann auch immer bei ISO800. Lest euch hier auch meinen Artikel ISO bei Videokameras durch, um mehr zum Thema ISO zu lernen.
Arbeitsblende und Belichtung
Die Arbeitsblende lag bei T4 und ich habe versucht immer bei dieser Blende zu bleiben, bei den Nachtaufnahmen musste ich aber teilweise auf T2,6 aufmachen. Ab und zu musste ich auch die Blende im Shot etwas justieren. Zum Beispiel, wenn eine Person erst unter freiem Himmel stand und dann in ein Auto eingestiegen ist. Im Auto hatte ich hier einfach zu wenig Level und musste dann etwas mit der Blende ausgleichen.
Bei der kreativen Belichtung habe ich mich dazu entschieden, eine Blende unterzubelichten. Meine Hauttöne lagen meistens auf dem FalseColor bei Grau oder Grün also ca. 43 – 24 IRE.
Fazit zum Dreh mit der ALEXA Mini
Für mich war es wirklich sehr angenehm, mit der Kamera zu arbeiten und nach einer Zeit merkt man überhaupt nicht mehr, dass man überhaupt mit einer ALEXA arbeitet. Schlussendlich ist es wie jede andere Kamera auch. Natürlich gewöhnt man sich auch sehr schnell an die Arbeit mit der Kamera. Ich hatte kurz nach dem Dreh mit der ALEXA gleich wieder einen Dreh mit der KOMODO. Den Unterschied im Dynamic Range merkt man sofort. Hier trauert man sofort der ALEXA hinterher.
Aber man muss sich dann einfach zu helfen wissen und die Limitierungen der Kamera eben kreativ nutzen. Heißt, evtl. eine kontrastärmere Szenerie suchen (zum Beispiel nicht unbedingt ein Fenster mit direktem Sonnenlicht als Hintergrund haben).
Die ALEXA ist aber auch keine Wunderwaffe, man muss trotzdem natürlich noch mit Licht arbeiten.
Es hat aber sehr viel Spaß gemacht mit der Kamera zu arbeiten und man überlegt natürlich schon wie man in Zukunft mehr mit einer Alexa arbeiten kann.
Nachtrag zum Blogartikel
Wir hatten jetzt kürzlich (ca. 2 Wochen nach dem Dreh) einen kleinen Nachdreh. Diesen Nachdreh habe ich jetzt natürlich mit meiner RED KOMODO gemacht. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell man sich an die ALEXA MINI gewöhnt hatte. Die Komodo kam mir plötzlich wie ein Spielzeug vor. Die Kamera stand auf meinem Standard Sachtler FSB6 auf einem Feldweg und ich dachte mir „Irgendwie sieht das so falsch aus“.

Versteht mich nicht falsch. Ich mag den Formfaktor der KOMODO. Ich find gut, dass man die Kamera ganz unterschiedlich verwenden kann und sie auch nicht so schwer ist. Bei Stativaufnahmen ist das Gewicht der Kamera aber nicht so wichtig. Für einen sicheren Stand und ruhige Schwenks braucht man aber Gewicht. Ich habe jetzt schon überlegt, ob ich einfach noch ein größeres Stativ brauche. Der Sachtler Cine30 ist schon ein massives Teil und die Schwenks damit sehen einfach anders aus.
Wir mussten dann noch ein paar Shots von der Schulter machen und hier habe ich mir die KOMODO so gebaut, dass ich sie mehr oder wenig auf der Schulter verwenden kann. Der fehlende Sucher ist mir sofort als sehr stören aufgefallen. Ich habe leider auch keinen Sucher von einem Dritthersteller, RED bietet ja keine Sucher mehr an, soweit ich weiß.
Fan von Komplettlösungen
Nach der Arbeit mit der ARRI muss ich sagen, dass ich wirklich wieder mehr ein Fan von Komplettlösungen bin. Es macht zwar schon Spaß, nach unterschiedlichem Zubehör zu suchen und sich dann das „optimale“ Kamerasystem zu bauen, aber teilweise merkt man dann auch, dass nicht unbedingt alles ganz genau zusammenpasst.
Es ist durchaus sinnvoll alles von einem Hersteller zu nehmen. Hier hat man einfach auch die Gewissheit, dass alles zusammenpasst. Die Sachen von ARRI sind sehr durchdacht. Klar, gibt es hier und da etwas, was noch verbesserbar ist, aber im Großen und Ganzen passt es. Und die ALEXA MINI und das Zubehör ist ja schon eine Weile auf dem Markt. ARRI entwickelt ja auch immer weiter.